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Harry Baer (künstlerischer Mitarbeiter), Barbara Baum (Kostümbild) und Juliane Lorenz (Schnitt) im Gespräch mit Saskia Walker

Alfred Döblins Collage-Roman BERLIN ALEXANDERPLATZ, Fassbinders Lieblingsroman, hat ihm geholfen „nicht unbewusst ein Leben aus zweiter Hand zu leben“. Fassbinder drehte BERLIN ALEXANDERPLATZ vom Juni 1979 bis zum April 1980 für den WDR größtenteils in den Bavaria Studios in München in der Kulisse des Bergmann Films DAS SCHLANGENEI. Es waren 154 Arbeitstage an denen von 10h bis 16h gearbeitet wurde, nie Zeit überzogen und die meisten Einstellungen genau einmal gedreht wurden. 




„Nicht in der „Kulisse von Bergmanns Film Schlangenei“ haben wir gedreht, sondern manche Aussenszenen auf der von Rolf Zehetbauer – Oscar-Preisträger für „Cabaret“ und Zusammenarbeit mit RWF bei „Despair“ – konzipierten „Berliner Strasse“. Diese wurde für den Film „Schlangenei“ auf dem Bavaria Gelände erbaut und die Schlangenei-Kulisse war nicht die gleiche wie die für BA, sondern einiges ist für die Bedürfnisse von BA auch daran verändert worden. Das Besondere an dieser Strasse war die gekrümmte Strassenbahnlinie, die einfach den optischen Eindruck erweckte, dass sie ins Unendliche ging. Das war die Grundidee von Rolf Zehetbauer, der den Auftrag von den Bavaria Ateliers (so hiess sie damals) erhielt, eine Strasse zu bauen, die für viele Filme angepasst werden konnte. Die Kulissen haben sich natürlich projektbedingt verändert. Nur die Grundausstattung „originale Strassenbahn-Schienen“ mit einer Stadt-Stassenbahn drauf und echte Kopfsteinpflaster blieben grundsätzlich vielseitig einsetzbar. Bis heute übrigens, nur heisst sie jetzt „Münchener Strasse“.
Auch die Arbeitszeiten waren nicht ganz so festgelegt auf 10h bis 16h –  dann kamen aber noch Schnittvorführungen für das ganze Team dazu, so dass wir zumeist um 17:30h oder 18h fertig waren. Nachtdrehs haben aber natürlicherweise zu anderen Zeiten stattgefunden. Nur hat RWF die offiziellen Arbeitszeit von 8-10 Stunden für alle Abteilungen zumeist unterschritten (die Masken- oder die Kostümabteilung mussten aber früher kommen um die Darsteller zu schminken und anziehen) … trotzdem gab es eben nie die üblichen Überstunden, die damals beim Film erst ab 10 Stunden begannen.“
Mail von Juliane Lorenz vom 22.10.12
Entstehung des Trailers und Arbeitsbeschreibung anhand von zwei langen Ausschnitten aus BERLIN ALEXANDERPLATZ Folge 6 und Folge 8. Wer Genaues über die Dreharbeiten von BERLIN ALEXANDERPLATZ erfahren möchte, ist herzlich eingeladen Fragen zu stellen.
(Saskia)