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Vorwort

Frontier Pushing!

Die Selbstverständlichkeit, mit der man Kino mit neunzig Minuten linearen Erzählens gleichsetzt, erscheint uns verdächtig. In Wahrheit ist Film einfach moduliertes Licht, und weder Dauer noch Zahl und Form der Leinwände, geschweige denn Inhalt oder Technik, sind selbstverständlich. Alles das, was wir heute nicht sehen, will und darf und soll erprobt werden. Dramaturgie ist nicht die Schwerkraft, Stars sind keine Götter und Hollywood ist bloß ein hässlicher Stadtteil von Los Angeles. Zu anderen Zeiten gab es Syberberg-Filme von 7 Stunden Länge, Buñuel-Filme, die man nicht in einem Satz nacherzählen kann und Lynch-Filme, die Disney nicht verleihen wollte, weil sie zu wild waren für die Maus. Vorbei?

“Der Kopf ist rund, damit unsere Gedanken die Richtung wechseln können” sagt Francis Picabia, und natürlich freuen wir uns auf einen Lynch-Film, in dem alte Männer Rasenmäher fahren. Schließlich ist das Kino ein Medium der Bewegung. Und wer bewegt werden will, muss sich bewegen.

Die Herausgeber

Benjamin Heisenberg
Christoph Hochhäusler
Sebastian Kutzli

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