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Axelle Ropert, Jahrgang 1972, ist eine zentrale Figur des neuen französischen Kinos. Sie macht Filme, schreibt über Filme und spielt in Filmen. Axelle Ropert ist darüber hinaus auch die Drehbuchautorin der Filme von Serge Bozon. Ihre Filmkritiken sind erschienen bei Trafic, Cahiers du cinéma, Cinema Scope und Les Inrockuptibles, von besonderer Bedeutung als Arbeits- und Gruppenzusammenhang ist die langjährige Tätigkeit für die Zeitschrift La Lettre du cinéma (1998 bis 2005). Aus dieser Zeit stammt die Nähe zu Filmemachern wie Jean-Charles Fitoussi, Pierre Léon, Jean-Paul Civeyrac, Jean-Claude Biette, Marie-Claude Treilhou und Paul Vecchiali. 

Zur Handschrift von Axelle Ropert gehört ihre Vorliebe für Humor, musikalische Intervention und eine Lust am Text, die sich in präzise geschriebenen Dialogen und novellistischer Erzählweise äußert. Oft geht es um Gruppen, Cliquen oder Familien, um Abschiede oder Brüche. Ihr Kino wendet sich gegen die in Frankreich lange Zeit dominanten Formen des filmischen Naturalismus.

Über Chantal Akermans Film DEMAIN ON DÉMENAGE (Morgen ziehen wir um) schrieb Ropert: „Nie ist man fröhlicher gestimmt weiter in die absolute Düsternis vorgedrungen.“ Reibungs-phänomene einer historischen Last und einer dieser Last unbewussten „verrückten Sprache“ interessieren Ropert im Sinne einer Poetik der Autoren, wie sie Jean-Claude Biette programmatisch in den Cahiers du cinéma gefordert hat. Referenzpunkt ist dabei immer wieder die klassische Epoche der Filmkunst nach Eric Rohmers Definition, also das Hollywood-Kino der vierziger und fünfziger Jahre.

Mit diesem Gespräch setzt Revolver den deutsch-französischen Dialog fort, der mit Serge Bozon (Revolver Live! #42) begonnen hat. Ihre Spielfilme nach eigenem Drehbuch LA FAMILIE WOLBERG (Trailer) und TIREZ LA LANGUE, MADEMOISELLE (Trailer) werden im Rahmen der Französischen Filmwoche Berlin im Kino Arsenal gezeigt. 

So 13.12.2015, 17.30 hArsenal.

Werkstattgespräch Axelle Ropert
Moderation: Marcus Seibert (Revolver)
In französischer Sprache, übersetzt ins Deutsche von Saskia Walker (Revolver)

Im Anschluss an das Gespräch gibt es um 19:30 Uhr ein Screening von Axelle Roperts erstem Langfilm LA FAMILLE WOLBERG.

Arsenal Kino 1
Potsdamer Straße 2  
10785 Berlin 

Eintritt: 3 Euro

Eine Veranstaltung der Filmzeitschrift REVOLVER im Rahmen der 15. Französischen Filmwoche, mit Unterstützung des Institut Français und des Arsenal – Institut für Film- und Videokunst. Die Werkschau der Filme von Axelle Ropert und Serge Bozon im Arsenal Kino läuft vom 10.-13.12.2015.


REVOLVER LIVE!
CHRONIK
25.10.2003
Christian Petzold – Einführung in eine innere Filmgeschichte 
14.12.2003
Michael Haneke – Der unbestechliche Blick
11.01. 2004
Die Methode Seidl – Ulrich Seidl, Maria Hofstätter, Georg Friedrich, Vivian Bartsch 
28.01.2004
Persona-Abend mit Judith Engel, Bibiana Begelau und Hinnerk Emmrich
8.05.2004
Romuald Karmakar – Filmarbeiter 
6.04.2005
Angela Schanelec – Raumsprache (mit Reinhold Vorschneider)
17.06.2005
Neue Realistische Schule? Ade, Enders, Winckler, Voigt 
12.08.2005
Thom Andersen – Story, History and Space: Los Angeles plays itself 
17.10.2005
Perspektive Filmkritik – Diedrich Diederichsen, Manfred Hermes, Enno Patalas 
29.10.2005
Berlin Sub – Filme ohne Auftrag. Hangover Ltd., b_books av, Tödliche Doris 
15.06.2006
Dokumentarische Positionen – Gerhard Friedl, Stefan Landorf, Volker Sattel 
31.09.2006
Ulrich Köhler – Der diskrete Charme (mit Patrick Orth)
7.10.2006
Valeska Grisebach – Helden des eigenen Lebens
7.01.2007
Terry Gilliam – Visionär und Alchemist 
7.05.2007
Hans-Jürgen Syberberg: Höhle der Erinnerung 
10.08.2007
Hou Hsiou-Hsien – Erfahrung vs. Erzählung
1.10.2007
Tankred Dorst + Ursula Eher – Die Stimme des Erzählers
13.11.2007
Hans Hillmann – Das Filmplakat
13.04.2008
Susanne Lothar + Ulrich Noethen – Gefühle spielen
2.05.2008
Götz Spielmann – Stadt und Land
29.04.2008
Lav Diaz – Vergehendes Leben
9.04.2008
Maren Ade – Kampf um Nähe
18.11.2009
Jean-Pierre + Luc Dardenne – Physis, Drama, Märchen
2.10.2010
Mia Hansen-Løve – Gefühl und Verstand
24.03.2011
Olivier Père – Cinema in Transition / The Festivals
5.12.2011
Marie Vermillard – Erleben und Erfinden
09.01.2012
Marie-Pierre Duhamel – ‚I am a stranger here myself‘
27.01.2012
Andrew Bujalski – Unschärfe des Lebens
7.05.2012
Angriff der Gegenwart – Vier Debüts
15.09.2012
Close-up Arsenal – Innenansichten einer modernen Kinemathek
28.10.2012
Nadav Lapid
1.10.2013
Ula Stöckl
2.12.2013
Günter Stahnke – Zwischen den Stühlen
26.01.2014
Peter Liechti
14.03.2014
Ramon und Silvan Zürcher – Merkwürdiger Alltag
15.04.2014
Arne Feldhusen – Gemischte Gefühle
25.04.2014
Razvan Radulescu – Aus der Werkstatt des neuen Rumänischen Kinos
07.09.2014
Albert Serra – Die Grenzen der Sehnsucht
24.10.2014
Was ist aktivistische Filmkritik?
02.11.2014
Ruben Östlund – Keine Helden nirgends
30.01.2015
Michael Baute – Filme über Filme
07.03.2015
Serge Bozon
17.03.2015
Sergei Loznitsa – Facing History
02.05.2015
Marlen Chuzijew
28.06.2015
Miguel Gomes – Auf der Suche nach einem Film
10.10.2015
Denis Lavant
30.10.2015
Adam Curtis – On the Invisibility of Modern Power