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BERLIN REMAKE. Installationsansicht.

Die Amerikanerin Amie Siegel, Regisseurin von Filmen wie EMPATHY oder DDR/DDR, könnte man anhand vieler ihrer Arbeiten als „Kunstforscherin” bezeichnen. Ihre Filme und Videos befragen Räume und Architekturen, untersuchen Möbel oder Bilder, und immer wieder stehen auch Filme im Mittelpunkt ihrer Neugier. So etwa in ihrer großartigen Installation BERLIN REMAKE, die einzelne Einstellungen aus dem Korpus der Filmgeschichte der DDR herauslöst und sie „leer” in der Gegenwart wiederholt. Das Ergebnis ist eine beziehungsreiche Parallelbewegung, die die Einstellung als „Container” von story und history, von Autorenwille und Zeitgeist bestätigt und in Frage stellt. 

Malle vs. Siegel

Ihre neue Arbeit BLACK MOON (die vergangenen Oktober in der Berliner Krome Gallery zu sehen war), bestehend aus Fotos, einer Videoinstallation und einem Kurzfilm, lässt sich, einerseits, als sehr loses „Remake” des gleichnamigen Filmes von Louis Malle verstehen, „übertreibt” die Aneignung aber andererseits bis ins Reenactment des Regie-Interviews. Siegels Kurzfilm, das Centerpiece der Arbeit, deutet eine (im Zuge der Finanzkrise) gescheiterte Immobilienentwicklung in Florida als Kriegsschauplatz der Zukunft, in dem bewaffnete Frauen Standardsituationen des Kriegsfilms nachspielen / „besetzen”.

BLACK MOON wird im Mai in der Semaine de la Critique gezeigt.

Ein Bild aus Siegels Kurzfilm BLACK MOON.

(Eingestellt von Christoph)