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Interview: Wim Wenders

Wim Wenders: Ich war heute morgen im Englischen Garten Joggen und bin mindestens durch fünf Filme gelaufen. Es gab jede Menge Touristen, die ständig etwas gedreht haben, und ich bin mindestens durch fünf Aufnahmen durchgelaufen. (Lachen)

Revolver: Dann wirst Du jetzt in verschiedenen Wohnzimmern wahrscheinlich…

Unerkannt, wenn überhaupt, vorgeführt. Die meisten Leute sehen sich ja nie an, was sie drehen. Ich inklusive. Der Akt des Drehens ist schon in sich genügsam. Sich das noch einmal anzusehen, ist eher lästig, weil es Zeit kostet, die man sowieso schon nicht mehr hat. Ich glaube, es hat noch nie ein so unglaubliches Archiv von ungesehenen Bildern gegeben wie heute mit all diesen Videocassetten. Die Leute wollen Erinnerung besitzen und ablegen können. Etwas so zu sehen und zu hören, dass es in einem weiterlebt, erfordert Begeisterungsfähigkeit und Intensität, also Kraft. Und ich glaube, viele Leute sind heute so überfordert mit dem, was sie täglich aufnehmen müssen, dass sie froh sind, wenn sie ihre Videokamera zwischen sich und die Welt schieben können, die ihnen dann diese „Arbeit“ abnimmt. Indem man aufnimmt, was man nicht mehr abspeichern kann, ist man frei, andere Dinge aufzunehmen.

Welche Konsequenzen hat das für Dich als Filmemacher?

Das hat enorme Konsequenzen, und die Konsequenzen sieht man ja im Kino. Die meisten Filme, die heute gemacht werden, sind nicht mehr so konzipiert, dass sie einem ein Erlebnis mitgeben wollen, auf das man sich noch Wochen später beziehen kann. Die meisten Filme sind so gemacht, dass man sie in dem Moment, in dem der Rolltitel kommt, auch ablegen kann. Es gibt nichts mehr zwischen den Zeilen, es gibt nichts mehr zwischen den Bildern, es muss nichts mehr dazu gegeben werden, alles ist da, fix und fertig, man braucht nur gucken und zack (klatscht in die Hände), kann man seine Speicherplätze wieder neu belegen.

Es ist ja damit auch das Staunen verschwunden.

Ich glaube, das ist der Fall. Man staunt eigentlich nur noch über das, was man mittlerweile alles machen kann, „Special Effects“, aber nicht mehr über etwas, das aus einer Geschichte oder aus den Figuren heraus entsteht.

Wie schafft man es als Filmemacher, einen klaren Blick zu behalten oder wieder zu kultivieren?

Mein Rezept heisst Veränderung. Möglichst nicht immer dasselbe zu machen. Einmal sind fünfzig Mann hinter mir, zwanzig Lkws und ein Drehplan wie für eine Militäroperation, das nächste mal stehe ich mit zwei Leuten auf der Strasse in Havanna.

Die Offenheit Deiner früheren Filme wie etwa „Im Lauf der Zeit“, der zu grossen Teilen während des Drehs improvisiert wurde, steht ja in denkbar grösstem Widerspruch zu einer amerikanischen Arbeitsweise. Vermisst Du die Freiheiten Deiner billigen Filme? Oder ist dieser Abschnitt für Dich beendet?

Also umsonst war das Filmemachen damals auch nicht. Aber es hat bei „Im Lauf der Zeit“ tatsächlich kein Drehbuch gegeben und das einzige, was jemals geschrieben war, waren drei Seiten mit den ersten zehn Minuten des Films. Und alles danach gab es nur als Landkarte und als Reiseroute und nicht als Geschichte.

Ich hoffe nicht, dass ich je aufhören muss, so Filme zu machen. Im Gegenteil, es ist unheimlich schön, nach „grossen“ Filmen wie „The End Of Violence“ oder auch „Million Dollar Hotel“ einen Film machen zu können, für den das Drehbuch nicht so festgefügt ist. Bei „Million Dollar Hotel“ hatten wir Mel Gibson zum Beispiel für genau fünfzehn Tage, keine Stunde länger, und da konnte ich nicht sagen: Also eigentlich weiss ich jetzt nicht, wie es weitergeht, tschuldigung, wir sehen uns morgen wieder.

Was ist eine gute Geschichte?

Für mich fangen Filme mit einem Ort an. Für die meisten meiner Filme gab es einen Ort, bevor es eine Geschichte gab. „Himmel über Berlin“ hat angefangen mit der Lust, in Berlin und in Deutschland zu drehen, „Bis ans Ende der Welt“ war die Lust, einen Reisefilm zu machen, der einmal um den Planeten geht und „Buena Vista Social Club“ war die Lust, Havanna kennenzulernen. Also für mich sind die Geschichten und die Orte untrennbar verbunden. Es gibt natürlich auch andere Arten, Filme zu machen. Ich weiss gar nicht, ob ich jemals einen Film auf der Grundlage einer Geschichte gemacht habe, ich glaube nicht. Doch, einmal gab es ein fertiges Buch, bei „Der Scharlachrote Buchstabe“, und das war ein ziemliches Fiasko.

An dem Drehbuch von „Million Dollar Hotel“ haben wir sieben Jahre gearbeitet. Es gab siebzehn Drehbuchversionen, ziemlich extrem für meine Verhältnisse. Nicht extrem für amerikanisches Kino, aber für meine Verhältnisse haben wir sehr daran gefeilt. „Million Dollar Hotel“ ist sowieso ein völlig anderer Fall, weil die erste Idee zu dem Film nicht von mir kam, sondern von Bono (Vox, U2) und Niklas (Klein).

In „Der Stand der Dinge“ sagt der Produzent zum Regisseur: „Ein Film ohne Geschichte ist wie ein Haus ohne Mauern.“ – Wie würdest Du heute darauf antworten?

Der Mann war gar nicht so dumm, ne (lacht), der Produzent. Also ich muss auch sagen, ich habe auch damals diese Position nicht desavouieren wollen. Einer der Gründe, warum am Ende nicht nur der Produzent erschossen wird, sondern auch der Regisseur, war, dass beide Positionen, so wie sie da vertreten waren, eigentlich obsolet waren. Ich habe also am Ende des Films den Regisseur genauso gerne erschossen (lacht), sozusagen, wie den Produzent, weil ich fand, dass beide Positionen so nicht haltbar waren.

Aber ist das noch immer ein Dilemma für Dich, Bild und Geschichte?

Ich glaube, dass ich heute einen Film im Hinblick auf die Geschichte erzähle und nicht mehr irgendwelchen Bildern nachhänge, die man vielleicht hätte drehen können. Ich bin jederzeit bereit, auch das tollste Bild, das wir gedreht haben, wegzulassen, wenn es der Geschichte nicht dient. Da bin ich inzwischen sehr radikal. Gleichzeitig aber bestehe ich nach wie vor darauf, die Geschichte aus den Figuren heraus zu entwickeln. Es ist ja heute fast gang und gäbe, dass die wirklichen Helden der Geschichte die Plotpoints sind. Damals, als ich angefangen habe, Filme zu machen, waren die ästhetischen Kategorien wahrscheinlich massgebender als alle anderen. Wenn ich heute meine alten Filme sehe, will ich oft nichts lieber, als an den Schneidetisch zurück, weil es kaum noch auszuhalten ist. Ich meine, es sind ja nicht nur meine Filme, die … anders geworden sind. Filme von Antonioni zu sehen finde ich heute schwierig und ich glaube, dass die meisten Kids, die heute ins Kino gehen, keinen Western von John Ford ansehen können, ohne absolut durchzuhängen.

Verbindest Du mit dem Kino bestimmte ethische Vorstellungen? Forderungen?

Also moralische und ethische Forderungen hab ich nur an mich selbst. Ich habe nie mit jemandem gearbeitet, den ich nicht mochte, den ich nicht auch als Menschen geschätzt hätte … und ich habe eigentlich auch nie Geschichten erzählt über Leute, die ich nicht mochte. Das ist vielleicht auch ein Manko meiner Filme, dass ich überhaupt kein Interesse habe an Negativfiguren. Zu einer Zeit, als es unheimlich en vogue war, Filme mit Monstern zu machen, habe ich einen Film über Engel gemacht. Ich habe absolut kein Talent dafür, Menschen darzustellen oder Figuren zu erfinden, die ich nicht liebe. Deswegen sind selbst die Bösewichte im „Amerikanischen Freund“ alle von Freunden dargestellt worden, weil ich nie wusste, wie ich solche Figuren machen soll …

Ich finde das erstaunlich, weil ich Film immer als ein Medium gesehen habe, das ganz extrem auf das „Böse“ angewiesen ist. Kommst Du in diesem Punkt in Konflikt mit der Industrie?

In Konflikt mit der Industrie komme ich nicht, weil die Industrie ja frei wählen kann, was sie vertreibt und was nicht. Und ich produziere meine Filme selbst, mit meiner Firma. Natürlich funktionieren unverhältnismässig viele Filme mit Angst als treibendem Motiv, und damit habe ich in der Tat nichts am Hut. Aber das heisst ja nicht, dass es nur ein solches Kino geben kann.

Und Dich persönlich lässt dieses andere Kino einfach kalt?

Das lässt mich insofern kalt, als ich ziemlich grosse Mühe habe, solche Filme überhaupt zu sehen. Ich gehe aus vielen Filmen raus. Ich kann physisch keinen Horrorfilm ertragen, ich habe auch noch keinen zu Ende gesehen. Ich habe einmal „Alien“ zu Ende gesehen, den Ersten – wegen Sigourney Weaver, die ich casten wollte. Ich sass neben dem Vorführer in der Kabine, weil von da aus, durch das kleine Loch neben dem Projektor konnte ich es irgendwie machen. Aber ansonsten ertrage ich solche Filme physisch einfach nicht … ich platze. Angst kenne ich aus meinem Leben, aber mich dem freiwillig auszusetzen, im Kino, dafür habe ich keine Zeit und keine Lust. Die Leute, die Lust an der Angst haben, sind mir unbegreiflich.

Was sagst Du denn zu den Filmemachern, die dieses … Produkt herstellen?

Die meisten dieser Filmemacher sind ja unglaubliche Lämmer. Also David Cronenberg oder David Lynch sind ja die freundlichsten, liebevollsten, harmlosesten Menschen, die auf diesem Planeten herumlaufen. Und das letzte, was die machen würden, wäre, ihre Kinder in so einen Film zu schicken. Das reicht ja bis zu Spielberg, der seinen Kindern „Jurassic Park“ verboten hat.

Wie weit geht die Verantwortung der Filmemacher?

Viele Filme führen die Zuschauer nicht nur in eine Bilderwelt, sondern auch in Strukturen, in Denkstrukturen, die den Menschen, die da sitzen, eigentlich fremd sind – gerade Horrorfilme. Wenn man sich diesen Filmen wirklich aussetzt, führt das zu einem gewissen Verlust an Realität. Man kommt aus dem Kino und braucht eine gewisse Zeit – zumindest ich, als recht naiver Kinogänger – um alles wieder auf die Reihe zu kriegen. Wenn ich einen Film sehe, der mir eine Rezeptionsweise aufzwingt, die mir sehr fremd ist, brauche ich Tage, um das wieder los zu werden. Nach „Saving Private Ryan“ habe ich ungefähr eine Woche gebraucht, bis ich wieder funktioniert habe. „Alien“ hat mich damals 14 Tage gekostet. Obwohl ich den Film von der Projektionskabine aus gesehen habe! Also Filme sind in gewissem Sinne enorm verantwortlich für die Kondition von Leuten, während des Filmes und vor allem danach. Filme konditionieren nicht unbedingt über Inhalte, daran glaube ich überhaupt nicht. Inhalte sind in Bezug auf Gewalt und Angst eigentlich ziemlich irrelevant. Aber Filme bestehen ja nicht nur aus Inhalten, die Art, wie die Geschichte erzählt wird, ist viel wichtiger. Es werden Strukturen geschaffen, in denen Geschichten und Inhalte stattfinden, die bleiben, wenn man das Kino verlässt. In Horrorfilmen bin ich immer heilfroh, wenn das Monster auftaucht – damit kann ich umgehen. Aber bis es auftaucht, funktioniert der Film ja mit der Abwesenheit des Monsters, mit dem, wie man es sich vorstellt, und mit dieser Vorstellung muss ich auch nach dem Film noch leben …

Bei Kracauer gibt es einen Satz, wonach die Rezeption von Filmen bei den Menschen ein stärkeres Gefühl von Realität – also auch im positiven Sinne – bewirken könne.

Darauf wollte ich hinaus, dass Film sowohl einen Realitätsverlust, als auch einen Realitätsgewinn provozieren kann. Und es gibt durchaus Filme, die einen die Realität intensiver, kompletter und voller sehen lassen, als man sie sonst sehen kann.

An den ganz direkten Zusammenhang … Ich sehe einen, wie er jemanden mit der Axt erschlägt, also mach’ ich es auch … daran glaubst Du nicht?

Nee, ich finde, auf der Ebene muss man sich vor Filmen nicht fürchten. Ich finde auch die Diskussion, ob Gewaltfilme Gewalt fördern, meistens müssig. Ich glaube, dass Filme bei einigen Leuten, die dafür empfindlich sind, Realitätsverluste verursachen können. Viele Leute haben heute nur noch mit Realität aus zweiter oder dritter Hand zu tun, und das führt dann zu Problemen im Umgang mit realen Situationen.

Wenn ich das jetzt doch als Forderung interpretiere … sollte der Film nicht versuchen, den Leuten wieder einen Boden zu geben, sie durch das Kino wieder auf den Boden der Realität zu bringen?

Also die Dogma-Filme machen doch nichts anderes. Ich hoffe, dass ich nach wie vor Filme machen kann, die Augen aufmachen, statt Augen zu. Und ich will nach wie vor Filme machen, die etwas bewirken, wenn der Film zu Ende ist. Das ist vielleicht nicht zeitgemäss, weil die meisten Filme heute gar nichts anderes wollen, als zwei Stunden nur zu füllen und keine Speicherplätze zu belegen. Aber ich glaube auch, dass viele Leute unzufrieden sind mit dieser Funktion des Kinos.

Wie konnte Dir dann „The End of Violence“ passieren?

Der Film hat nur einen einzigen Fehler gemacht: Wir haben ihm den falschen Titel gegeben. Wir haben den richtigen Titel erst gefunden als der Film schon draussen war: „Invisible Crimes“. Wenn wir den Film nicht „The End of Violence“ genannt hätten, was alle Welt programmiert hat, etwas Bestimmtes zu erwarten, etwas Dogmatisches zu suchen in dem Film, wenn wir dem Film nicht diesen dusseligen, verheerenden, doofen Titel gegeben hätten, wäre der Film in Ordnung gewesen. Der Film hat von seiner ersten Vorführung bis zur letzten Rezeption in jeder Kritik darunter gelitten, dass wir die Leute mit der Nase aufs falsche Thema gestupst haben. Mit einem anderen Titel wäre der Film einfach als eine Geschichte gesehen worden, die in Los Angeles spielt. Ich kann niemanden anders dafür zur Rechenschaft ziehen, als mich selbst. Ich hab ihm den falschen Titel gegeben.

Ich fand den Titel passend.

Aber das ist nicht das Thema des Filmes, das ist der Fehler. Das war ein Thema des Filmes, aber nicht das Thema. Für mich war die Gewalt nicht das Zentrum des Filmes, auch nicht der Grund, den Film zu machen.

Was war der Grund?

Es gibt bei Filmen immer das erste Korn, mit dem alles anfängt, das Samenkorn, und das Samenkorn bei diesem Film war, Los Angeles zu zeigen, wie es ist. Also einen Film in Los Angeles zu machen, einen Film, der deswegen auch von dem Medium handelt, weil es diese Stadt prägt, wie nichts anderes, und unter anderem auch deswegen von Gewalt zu sprechen, weil das eines der Hauptprodukte dieser Stadt ist. Diese Stadt leidet wie keine andere unter ihrem eigenen Produkt, und dieses Produkt hat sich so selbständig gemacht, das es letztenendes die Stadt bestimmt.

Also, das ist jetzt nicht abwertend gemeint, aber ich hatte den Eindruck, einen ganz gewöhnlichen amerikanischen Film zu sehen, den ich wahrscheinlich akzeptiert hätte, wenn ich nicht vorher „Paris, Texas“ gesehen hätte, oder „Himmel über Berlin“… Mir hat genau das, was Du als Deine Motivation beschreibst, also das Interesse für den Ort, an diesem Film gefehlt.

Ich glaube, es hätte Dir nicht gefehlt, wenn ich dich nicht so konditioniert hätte, einen ganz anderen Film zu sehen, über diesen vermaledeiten Titel.

Du bist immer wieder von der deutschen Filmkritik nicht besonders freundlich behandelt worden. Dany Levy zum Beispiel meinte, sie hätten dich richtig „fertiggemacht“. Wie gehst du damit um? Dany Levy sagte, er würde überhaupt keine Kritiken mehr lesen.

Den Rat habe ich ihm gegeben. Ich habe auch aufgehört, alles zu lesen. Ich bekomme mit, was es gibt, weil meine Mitarbeiter oder vor allem meine Frau etwas lesen, aber selbst lese ich es nicht mehr. Und vor allem die guten nicht mehr.

Warum?

Es hat eigentlich mit dem Prozess des Filmemachens nicht viel zu tun. Ich bin mit meinen Filmen immer viel gereist und bei jedem Film setze ich mich in Vorführungen und rede mit Leuten, diskutiere mit dem Publikum. Aber das ist eine ganz andere Sache als die Auseinandersetzung mit Kritik. Ich habe irgendwann einmal für mich entschieden, dass ich keine Energie dafür habe und vor allem nicht beeinflusst werden will für den nächsten Film. Es war harte Arbeit, von all dem den Kopf wieder frei zu kriegen, was damals über „Paris, Texas“ geschrieben wurde, und dann einen Film zu machen, der nicht von den Erwartungen konditioniert war … Das wieder loszuwerden – damals habe ich noch Kritiken gelesen – war so schwer, dass ich seither nie mehr etwas gelesen habe. Über „Himmel über Berlin“ habe ich keine einzige Kritik gelesen. Die guten sind schwerer zu überleben, als die schlechten.

Optimalerweise könnte ja die Kritik ein artikuliertes Publikum darstellen, also einen sehr wichtigen Faktor für den Film…

Wenn das so wäre, wäre das natürlich unumgänglich, sich mit der Kritik auseinanderzusetzen, aber ich glaube überhaupt nicht, dass das so ist. Ich glaube im Gegenteil, dass das irrsinnig weit auseinanderklafft.

Siehst Du eine Möglichkeit, diese Kluft zu überwinden?

Es gibt kaum noch beschreibende Filmkritik. Über Filme wird immer mehr Meinung geschrieben. Aber das Rezipieren des Filmes ist für die meisten Leute, die im Kino sitzen, kein Bewerten, sondern auf die eine oder andere Art ein Erlebnis, eine Erfahrung. Diese Erfahrung kann man hinterher bewerten, wenn man will, aber das ist ein anderer Vorgang. Ich möchte mich mit der Erfahrung, die der Film hervorruft, auseinandersetzen, aber das Bewerten finde ich absolut sekundär.

Das Interview führten Jan Bosse und Sebastian Kutzli am 25.07.99 in München. Bearbeitung: Christoph Hochhäusler und Sebastian Kutzli.

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