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In der taz spricht Cristina Nord mit Thomas Heise, der kein „Experte für die rechte Szene” sein will und findet „dass man nicht über rechts reden muss, sondern über die Gesellschaft als Ganzes. Das ist der Punkt. Ich kann mir nicht eine Beule raussuchen, die ich dann wie ein Furunkel bekämpfe. Denn es geht nicht weg, es bricht immer wieder auf. Es ist halt meins, und ich muss damit umgehen, dass es dazugehört.”

Ein Bild aus STAU – JETZT GEHT’S LOS (1992), der erste von drei Filmen über Halle-Neustadt und die „rechte Szene”. 

(Eingestellt von Christoph)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Man darf nach dem Aufdecken der Zwickauer-Zelle nicht zynisch fragen, ob das die blühenden Landschaften seien, die der ehemalige Bundeskanzler Kohl versprach. Und man kann als Schweizer nur mit Heise betonen, wie wichtig es ist, die Gesellschaft als Ganzes im Blick zu behalten. Bei uns war es bekanntlich der Hochmut einer von Milliardären unterstützten Partei, der fremdenfeindliches bis rechtsextremistisches Gedankengut in der Bevölkerung zunehmend salonfähig machte (die NPD kupferte ja ihre Wahlplakate von dieser Partei ab). Linke und bürgerliche Parteien fragten sich lange, wie dieser Entwicklung zu begegnen sei. Jetzt scheinen die Wähler – wenigstens vorübergehend – selber genug von Politikern zu haben, die Rechtsextreme an ihrem "Sturm auf Bern" teilnehmen liessen und sich auf Facebook Freunde mit erhobener Rechten leisten. — Wie ein solches "Genug!" zustandekommt, kann ich mir nur für unser Land erklären: die Grenzen des geduldeten Hochmuts (ausländerfeindliche Wahlplakate an jeder Ecke) wurden überschritten. In Deutschland sieht die Sache sicher anders aus. Auf jeden Fall lässt es sich nicht durch das Ausdrücken der einzelnen "Beule" erreichen. Mit einem Verbot der NPD sind die Probleme nicht erledigt.

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