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WAS IST AKTIVISTISCHE FILMKRITIK?
Auf den diesjährigen Kurzfilmtagen in Oberhausen hat ein Flugblatt für
Aufsehen gesorgt. Als Reaktion auf ein zunehmend „konventionelles und
formelhaftes Kino“ und dem dazu konformen Service-Journalismus wird darin eine
„aktivistische Filmkritik“ gefordert. Die Kritiker müssten ihren „passiven
Pragmatismus überwinden und den Aktivismus für sich wiederentdecken“, schreiben
die Verfasser. Dafür wolle man auch „wirtschaftliche Risiken” tragen – ein
direktes Zitat aus dem Oberhausener Manifest von 1962. Zu den konkreten
Ankündigungen der Unterzeichner gehört die Durchführung einer „Woche der
Kritik“ parallel zur Berlinale. Aber was muss man sich darunter vorstellen?
Eine deutsche „Semaine de la critique“? – in bewusster Verletzung jener
Neutralität, auf die die deutsche Kritik sonst so gerne pocht? Und wie wollen
die Aktivisten ihre Ideen – „Freiräume müssen permanent erkämpft werden“ – von
den Fahnen auf die Straße bringen? Wir haben drei der Initiatoren eingeladen,
ihre Ideen mit uns zu diskutieren.
Ziel ist ein offener Diskurs. Alle Filminteressierten sind dazu herzlich
eingeladen. 
Wir freuen uns
Christoph Hochhäusler, Nicolas Wackerbarth
Die FilmkritikerInnen Dunja Bialas,
Frédéric Jaeger und Claus Löser im Gespräch mit den Revolver-Herausgebern
Christoph Hochhäusler und Nicolas Wackerbarth.
Am FREITAG, den 24.10.2014 um 20.00 h im
Roten Salon*.
*
Linienstraße 227
10178 Berlin 
Tel +49.30.24 065 – 5
Fax +49.30.24 065 642
info@volksbuehne-berlin.de
DIE GÄSTE:
Dunja Bialas
Dunja Bialas ist Redakteurin des
Online-Filmmagazins Artechock. Von 2002-2013 arbeitete sie als Kuratorin beim
Internationalen Dokumentarfilmfest München (Dok.fest) und verantwortete von
2011-2013 die Auswahl der Filme für den Internationalen Wettbewerb. 2006
gründete sie zusammen mit Bernd Brehmer (Werkstattkino München) das
Independent-Filmfestival UNDERDOX – dokument und experiment. Seit 2014 ist sie
als Organsatorin und Programmberaterin bei den Münchner  Filmkunstwochen tätig. Sie ist seit Mai 2013
Vorstandsmitglied des VdFk (Sprecherin). Außerdem ist sie im Vorstand des
Festivalverbands Filmstadt München e.V. (seit 2013). Dunja Bialas lebt und
arbeitet in München.
Frédéric Jaeger
Frédéric Jaeger ist Chefredakteur von
critic.de, einem filmästhetisch und kulturpolitisch engagiertem
Online-Kinomagazin. Schwerpunkte in seiner Arbeit sind Produktionsdiskurse,
französische Filme, deutscher Nachwuchs und die Vermittlung von Kino und Kritik
an Jugendliche. Medienpädagogische Projekte betreut er regelmäßig seit 2005,
unter anderem für die Berlinale-Sektion Perspektive Deutsches Kino und in
Cannes für die Semaine de la Critique, wo er den Workshop „Ganz Junge Kritik“
von 2005 bis 2011 geleitet hat. Seit 2010 war er Mitglied im Beirat des
Verbands der deutschen Filmkritik. Seit 2013 ist er geschäftsführender
Vorstand. Er hat Filmwissenschaft und Philosophie an der Freien Universität
Berlin studiert.
Claus Löser
Geboren 1962 in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz).
Seit 1980 entstehen Texte, Musik und Filme. 1990 bis 1995 Filmstudium in
Potsdam-Babelsberg (Diplom). Seit 1990 Programmgestalter für das
„BrotfabrikKino“ in Berlin. Seit 1992 freier Filmkritiker (u.a. für taz,
Berliner Zeitung, film-dienst). 1996 Gründung der Sammlung „ex.oriente.lux –
Experimentalfilmarchiv Ost 1976 bis 1989“ und Herausgabe des Buchs „Gegenbilder
– Filmische Subversion in der DDR“. 2009: Dokumentarfilm „Behauptung des Raums
– Wege unabhängiger Ausstellungskultur in der DDR“. 2011: Promotion,
Veröffentlichung des Buches „Strategien der Verweigerung“. Mitglied der
BKM-Jury für Drehbuch- und Produktionsförderung und des Beirats der
DEFA-Stiftung. Seit 2013 Vorstandsmitglied des VDFK. Arbeitet als Autor,
Filmemacher, Kurator und Lehrbeauftragter in Berlin.
DIE MODERATOREN:
Christoph Hochhäusler
Geb. 1972 in München. Autor, Regisseur.
Revolver-Gründer und Mitherausgeber. Studium: Architektur an der TU, Berlin;
Filmregie an der HFF, München. Filme (Auswahl): „Milchwald“ (2003), „Falscher
Bekenner“ (2005), „Séance“ (Kurzfilm, Teil des Omnibusfilmes „Deutschland
’09“), „Unter Dir die Stadt“ (2010), „Eine Minute Dunkel“ (Teil der Trilogie
„Dreileben“, zus. m. Christian Petzold und Dominik Graf, 2011), „Die Lügen der
Sieger“ (2014).
Nicolas Wackerbarth
Geb. 1973 in München. Regisseur, Autor,
Schauspieler. Revolver-Mitherausgeber. Studium: Schauspiel an der Bayerischen
Theaterakademie München; Filmregie an der DFFB, Berlin. 1996–97 Schauspiel
Frankfurt, 1997–2000 Städtische Bühnen Köln. Filme (Auswahl): „Anfänger!“ (TV,
2004), „Westernstadt“ (Dok., 2005), „Halbe Stunden“ (Kurzfilm, 2007), „Unten,
Mitte, Kinn“ (2011), „Halbschatten“ (2013).

REVOLVER LIVE!
CHRONIK
(25.10.2003)
Christian Petzold: Einführung in eine
innere Filmgeschichte 
(14.12.2003)
Michael Haneke: Der unbestechliche Blick
(11.01. 2004)
Die Methode Seidl: Ulrich Seidl, Maria
Hofstätter, Georg Friedrich, Vivian Bartsch 
(28.01.2004)
Persona-Abend mit Judith Engel, Bibiana
Begelau und Hinnerk Emmrich
(8.05.2004)
Romuald Karmakar: Filmarbeiter 
(6.04.2005)
Angela Schanelec: Raumsprache (mit Reinhold
Vorschneider)
(17.06.2005)
Neue Realistische Schule? Ade, Enders,
Winckler, Voigt 
(12.08.2005)
Thom Andersen: Story, History and Space:
Los Angeles plays itself 
(17.10.2005)
Perspektive Filmkritik: Diedrich
Diederichsen, Manfred Hermes, Enno Patalas 
(29.10.2005)
Berlin Sub: Filme ohne Auftrag. Hangover
Ltd., b_books av, Tödliche Doris 
(15.06.2006)
Dokumentarische Positionen: Gerhard Friedl,
Stefan Landorf, Volker Sattel 
(31.09.2006)
Ulrich Köhler: Der diskrete Charme (mit
Patrick Orth)
(7.10.2006)
Valeska Grisebach: Helden des eigenen
Lebens
(7.01.2007)
Terry Gilliam: Visionär und Alchemist 
(7.05.2007)
Hans-Jürgen Syberberg: Höhle der
Erinnerung 
(10.08.2007)
Hou Hsiou-Hsien: Erfahrung vs. Erzählung
(1.10.2007)
Tankred Dorst + Ursula Ehler: Die Stimme
des Erzählers
(13.11.2007)
Hans Hillmann: Das Filmplakat
(13.04.2008)
Susanne Lothar + Ulrich Noethen: Gefühle
spielen
(2.5.2008)
Götz Spielmann: Stadt und Land
(29.4.2008)
Lav Diaz: Vergehendes Leben
(9.04.2008)
Maren Ade: Kampf um Nähe
(18.11.2009)
Jean-Pierre + Luc Dardenne: Physis, Drama,
Märchen
(2.10.2010)
Mia Hansen-Løve: Gefühl und Verstand
(24.03.2011)
Olivier Père: Cinema in Transition / The
Festivals
(5.12.2011)
Marie Vermillard: Erleben und Erfinden
(09.01.2012)
Marie-Pierre Duhamel – ‚I am a stranger
here myself‘
(27.01.2012)
Andrew Bujalski – Unschärfe des Lebens
(7.05.2012)
Angriff der Gegenwart – Vier Debüts
(15.09.2012)
Close-up Arsenal – Innenansichten einer
modernen Kinemathek
(28.10.2012)
Nadav Lapid
(1.10.2013)
Ula Stöckl
(2.12.2013)
Günter Stahnke: Zwischen den Stühlen
(26.01.2014)
Peter Liechti
(14.03.2014)
Ramon und Silvan Zürcher: Merkwürdiger
Alltag
(15.04.2014)
Arne Feldhusen: Gemischte Gefühle
(25.04.2014)
Razvan Radulescu: Aus der Werkstatt des
neuen Rumänischen Kinos
(07.09.2014)
Albert Serra: Die Grenzen der Sehnsucht