Unser Heft 50 ist gerade frisch aus der Druckerei eingetroffen. Darin auch das Interview mit Sohrab Shahid Saless von 1977 "Stilles Leben in der Fremde", wiederabgedruckt im dreibändigen Werk "Die langen Ferien des Sohrab Shahid Saless. Annäherungen an ein Leben und Werk" von Behrang Samsami. Am 28. Juni 2024 wäre Saless achtzig geworden. Ein Gastbeitrag zum Anlass.
Der schwedische Regisseur Ruben
Östlund hat mit seinen bislang vier Lang- und einer Handvoll Kurzfilmen ein filmisches Universum umrissen, das
seinesgleichen sucht. Es handelt, einerseits, vom Unbehagen, ja Horror, einer
bürgerlichen Existenz, die zunehmend passiv definiert scheint. Der Titel seines
zweiten Films ist dabei Programm: „De ofrivilliga”, Unfreiwillig, manövrieren sich die Figuren in die Enge einer
repressiven Leere, die unser modernes Leben bestimmt. Souveränes Handeln, gar
Heldentum, kommt nicht vor. Andererseits liegt im vergeblichen Charakter der
Anstrengungen immer auch etwas Komisches. Östlunds Blick oszilliert zwischen
„klinischer” Strenge und einem abgründigen Humor, der die Figuren davor
bewahrt, zu bloßen Funktionären einer Idee zu werden. Gerade weil er die
Überwachungslogik der visuellen Ebene mit einem ungezähmten Realismus der
Details kontert, entfalten die Filme so eine große emotionale Wirkung.
Östlund hat mit seinen bislang vier Lang- und einer Handvoll Kurzfilmen ein filmisches Universum umrissen, das
seinesgleichen sucht. Es handelt, einerseits, vom Unbehagen, ja Horror, einer
bürgerlichen Existenz, die zunehmend passiv definiert scheint. Der Titel seines
zweiten Films ist dabei Programm: „De ofrivilliga”, Unfreiwillig, manövrieren sich die Figuren in die Enge einer
repressiven Leere, die unser modernes Leben bestimmt. Souveränes Handeln, gar
Heldentum, kommt nicht vor. Andererseits liegt im vergeblichen Charakter der
Anstrengungen immer auch etwas Komisches. Östlunds Blick oszilliert zwischen
„klinischer” Strenge und einem abgründigen Humor, der die Figuren davor
bewahrt, zu bloßen Funktionären einer Idee zu werden. Gerade weil er die
Überwachungslogik der visuellen Ebene mit einem ungezähmten Realismus der
Details kontert, entfalten die Filme so eine große emotionale Wirkung.
Mit HÖHERE GEWALT (aka „Force Majeure”), der auf den
diesjährigen Filmfestspielen in Cannes für Furore gesorgt hat (Jurypreis der
Sektion „Un Certain Regard”), schafft es nun zum zweiten Mal ein Film des
Regisseurs regulär ins deutsche Kino (Filmstart 20.11.2014). Für uns der willkommene Anlass, Östlund
über seine filmische Arbeit zu befragen.
diesjährigen Filmfestspielen in Cannes für Furore gesorgt hat (Jurypreis der
Sektion „Un Certain Regard”), schafft es nun zum zweiten Mal ein Film des
Regisseurs regulär ins deutsche Kino (Filmstart 20.11.2014). Für uns der willkommene Anlass, Östlund
über seine filmische Arbeit zu befragen.
Ziel ist ein offener Diskurs. Alle Filminteressierten
sind dazu herzlich eingeladen.
sind dazu herzlich eingeladen.
Wir freuen uns
Christoph Hochhäusler, Peter Hecker
Der schwedische Filmemacher Ruben
Östlund im Gespräch mit Christoph Hochhäusler (Revolver) und Peter Hecker
(Filmemacher). In Englischer Sprache. Mit Videobeispielen.
Östlund im Gespräch mit Christoph Hochhäusler (Revolver) und Peter Hecker
(Filmemacher). In Englischer Sprache. Mit Videobeispielen.
Am SONNTAG, den 2.11.2014 um 20.00
h im Roten Salon.
h im Roten Salon.
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DER GAST:
Ruben Östlund
Geb. 1974 in Styrsö / Göteborg
(Schweden). Regisseur und Autor. Kam über die Produktion von Ski-Videos zur
Spielfilmregie. Studium: Film an der Göteborg Universität (Hochschule für
Fotografie und Film, heute: Akademin Valand) wo er seit 2014 Filmisches
Gestalten lehrt. Zusammen mit Produzent Erik Hemmendorff gründete er die Firma Plattform, die seine Filme produziert.
(Schweden). Regisseur und Autor. Kam über die Produktion von Ski-Videos zur
Spielfilmregie. Studium: Film an der Göteborg Universität (Hochschule für
Fotografie und Film, heute: Akademin Valand) wo er seit 2014 Filmisches
Gestalten lehrt. Zusammen mit Produzent Erik Hemmendorff gründete er die Firma Plattform, die seine Filme produziert.
Filmographie (Auswahl): „Låt dom
andra sköta kärleken“ (Lass’ die Liebe
den Anderen, Dok. Kurzfilm 2001), „Familj igen” (Wieder Familie, Dok. Kurzfilm 2002), „Gitarrmongot” (Der Gitarren-Mongoloide, Spielfilm
2004), „Scen nr: 6882 ur mitt liv” (Autobiografische
Szene Nr 6882, Kurzfilm 2005), „Nattbad” (Nachtbad, Kurzfilm 2006), „De ofrivilliga” (Unfreiwillig, Spielfilm 2008), „Händelse vid bank” (Vorfall bei
einer Bank, Kurzfilm 2009), „Play” (Spielfilm, 2011), „Turist” (Höhere Gewalt, Spielfilm, 2014).
andra sköta kärleken“ (Lass’ die Liebe
den Anderen, Dok. Kurzfilm 2001), „Familj igen” (Wieder Familie, Dok. Kurzfilm 2002), „Gitarrmongot” (Der Gitarren-Mongoloide, Spielfilm
2004), „Scen nr: 6882 ur mitt liv” (Autobiografische
Szene Nr 6882, Kurzfilm 2005), „Nattbad” (Nachtbad, Kurzfilm 2006), „De ofrivilliga” (Unfreiwillig, Spielfilm 2008), „Händelse vid bank” (Vorfall bei
einer Bank, Kurzfilm 2009), „Play” (Spielfilm, 2011), „Turist” (Höhere Gewalt, Spielfilm, 2014).
DIE MODERATOREN:
Christoph Hochhäusler
Geb. 1972 in München. Autor,
Regisseur. Revolver-Gründer und Mitherausgeber. Studium: Architektur an der TU,
Berlin; Filmregie an der HFF, München. Filme (Auswahl): „Milchwald“ (2003),
„Falscher Bekenner“ (2005), „Séance“ (Kurzfilm, Teil des Omnibusfilmes
„Deutschland ’09“), „Unter Dir die Stadt“ (2010), „Eine Minute Dunkel“ (Teil
der Trilogie „Dreileben“, zus. m. Christian Petzold und Dominik Graf, 2011),
„Die Lügen der Sieger“ (2014).
Regisseur. Revolver-Gründer und Mitherausgeber. Studium: Architektur an der TU,
Berlin; Filmregie an der HFF, München. Filme (Auswahl): „Milchwald“ (2003),
„Falscher Bekenner“ (2005), „Séance“ (Kurzfilm, Teil des Omnibusfilmes
„Deutschland ’09“), „Unter Dir die Stadt“ (2010), „Eine Minute Dunkel“ (Teil
der Trilogie „Dreileben“, zus. m. Christian Petzold und Dominik Graf, 2011),
„Die Lügen der Sieger“ (2014).
Peter Hecker
Geb. 1981 in Erfurt. Regisseur.
Studium Animation an der Filmakademie Baden-Württemberg, Ludwigsburg; Regie an
der HFF Konrad Wolf, Potsdam-Babelsberg. Filme
Studium Animation an der Filmakademie Baden-Württemberg, Ludwigsburg; Regie an
der HFF Konrad Wolf, Potsdam-Babelsberg. Filme
(Auswahl) Pietà (Kurzfilm, 2006),
Gut zu sein. (Kurzfilm, 2007), Alles außer hören (Dok., 2009), Nebenan
(Kurzfilm, 2010), Räschen (Dok., 2014).
Gut zu sein. (Kurzfilm, 2007), Alles außer hören (Dok., 2009), Nebenan
(Kurzfilm, 2010), Räschen (Dok., 2014).
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REVOLVER LIVE!
CHRONIK
(25.10.2003)
Christian Petzold: Einführung in
eine innere Filmgeschichte
eine innere Filmgeschichte
(14.12.2003)
Michael Haneke: Der unbestechliche
Blick
Blick
(11.01. 2004)
Die Methode Seidl: Ulrich Seidl,
Maria Hofstätter, Georg Friedrich, Vivian Bartsch
Maria Hofstätter, Georg Friedrich, Vivian Bartsch
(28.01.2004)
Persona-Abend mit Judith Engel,
Bibiana Begelau und Hinnerk Emmrich
Bibiana Begelau und Hinnerk Emmrich
(8.05.2004)
Romuald Karmakar:
Filmarbeiter
Filmarbeiter
(6.04.2005)
Angela Schanelec: Raumsprache (mit
Reinhold Vorschneider)
Reinhold Vorschneider)
(17.06.2005)
Neue Realistische Schule? Ade,
Enders, Winckler, Voigt
Enders, Winckler, Voigt
(12.08.2005)
Thom Andersen: Story, History and
Space: Los Angeles plays itself
Space: Los Angeles plays itself
(17.10.2005)
Perspektive Filmkritik: Diedrich
Diederichsen, Manfred Hermes, Enno Patalas
Diederichsen, Manfred Hermes, Enno Patalas
(29.10.2005)
Berlin Sub: Filme ohne Auftrag.
Hangover Ltd., b_books av, Tödliche Doris
Hangover Ltd., b_books av, Tödliche Doris
(15.06.2006)
Dokumentarische Positionen: Gerhard
Friedl, Stefan Landorf, Volker Sattel
Friedl, Stefan Landorf, Volker Sattel
(31.09.2006)
Ulrich Köhler: Der diskrete Charme
(mit Patrick Orth)
(mit Patrick Orth)
(7.10.2006)
Valeska Grisebach: Helden des
eigenen Lebens
eigenen Lebens
(7.01.2007)
Terry Gilliam: Visionär und
Alchemist
Alchemist
(7.05.2007)
Hans-Jürgen Syberberg: Höhle der
Erinnerung
Erinnerung
(10.08.2007)
Hou Hsiou-Hsien: Erfahrung vs.
Erzählung
Erzählung
(1.10.2007)
Tankred Dorst + Ursula Ehler: Die
Stimme des Erzählers
Stimme des Erzählers
(13.11.2007)
Hans Hillmann: Das Filmplakat
(13.04.2008)
Susanne Lothar + Ulrich Noethen:
Gefühle spielen
Gefühle spielen
(2.5.2008)
Götz Spielmann: Stadt und Land
(29.4.2008)
Lav Diaz: Vergehendes Leben
(9.04.2008)
Maren Ade: Kampf um Nähe
(18.11.2009)
Jean-Pierre + Luc Dardenne: Physis,
Drama, Märchen
Drama, Märchen
(2.10.2010)
Mia Hansen-Løve: Gefühl und
Verstand
Verstand
(24.03.2011)
Olivier Père: Cinema in Transition
/ The Festivals
/ The Festivals
(5.12.2011)
Marie Vermillard: Erleben und
Erfinden
Erfinden
(09.01.2012)
Marie-Pierre Duhamel – ‚I am a
stranger here myself‘
stranger here myself‘
(27.01.2012)
Andrew Bujalski – Unschärfe des
Lebens
Lebens
(7.05.2012)
Angriff der Gegenwart – Vier Debüts
(15.09.2012)
Close-up Arsenal – Innenansichten
einer modernen Kinemathek
einer modernen Kinemathek
(28.10.2012)
Nadav Lapid
(1.10.2013)
Ula Stöckl
(2.12.2013)
Günter Stahnke: Zwischen den
Stühlen
Stühlen
(26.01.2014)
Peter Liechti
(14.03.2014)
Ramon und Silvan Zürcher:
Merkwürdiger Alltag
Merkwürdiger Alltag
(15.04.2014)
Arne Feldhusen: Gemischte Gefühle
(25.04.2014)
Razvan Radulescu: Aus der Werkstatt
des neuen Rumänischen Kinos
des neuen Rumänischen Kinos
(07.09.2014)
Albert Serra: Die Grenzen der
Sehnsucht
Sehnsucht
(24.10.2014)
Was ist aktivistische Filmkritik?