Unser Heft 50 ist gerade frisch aus der Druckerei eingetroffen. Darin auch das Interview mit Sohrab Shahid Saless von 1977 "Stilles Leben in der Fremde", wiederabgedruckt im dreibändigen Werk "Die langen Ferien des Sohrab Shahid Saless. Annäherungen an ein Leben und Werk" von Behrang Samsami. Am 28. Juni 2024 wäre Saless achtzig geworden. Ein Gastbeitrag zum Anlass.
Die nächste Ausgabe von Revolverkino, ursprünglich für Mai 2020 geplant und Corona-bedingt verschoben, steht unter der Überschrift „Was ist Landschaft?”.
Sehr frei Bezug nehmend auf die aktuelle Ausstellung von Otobong Nkangas THERE’S IS NO SUCH THING AS SOLID GROUND habe ich ein Filmprogramm zusammen gestellt, das ganz unterschiedliche Filme in Bezug auf Raum- und Machtfragen verknüpft. Es ist eine sehr subjektive Mischung, die aber wie ich hoffe im Zusammenhang Funken schlägt.
Da unter Corona-Bedingungen nur ein kleiner Teil der Plätze vergeben werden kann, muss reserviert werden, und zwar [voraussichtlich ab 27.08.2020] hier. Der Eintritt ist wie immer frei. Vielen Dank an Hannes Brühwiler – der sich dieses Mal auf die logistische Seite konzentriert hat – und Filippa Carlini.
„Was ist Landschaft? Vielleicht: Berührte Natur, oder auch: Para-Natur, aber in einem Zusammenhang, der über uns hinausgeht, jenseits unserer Kontrolle ist, räumlich und zeitlich. Das Wort „Landschaft” provoziert nicht nur die Frage, wie man sie definieren, sonder immer auch, wie man sie zeigen, festhalten oder filmen kann. Wie die Filme dieses Programms beweisen, gibt es darauf sehr verschiedene Antworten.”
Christoph Hochhäusler
10.09.2020, 19 h
TX-REVERSE (Virgil Widrich & Martin Reinhart, Österreich 2019) – 5 Min (Berlin Premiere)
Virgil Widrichs und Martin Reinharts Experimentalfilm TX-REVERSE (Berlin Premiere) vertauscht Raum und Zeit und entdeckt „unmögliche” Landschaften zwischen den Bildern.
PEAK (Hannes Lang, D 2011) – 1 h 26 Min
Hannes Langs Dokumentarfilm PEAK, erzählt von Landschaft als Produkt und „Freizeit” als ein Konzept, das Zeit und Welt verbraucht.
SZEGÉNYLEGÉNYEK (Miklós Jancsó, Ungarn ) – 90 Min
Miklós Jancsós SZEGÉNYLEGÉNYEK erzählt in komplexen Plansequenzen vom absurden Theater der Macht. Anhand eines KZ-Systems der (ungarischen) k.u.k. Militärs in den 1860er Jahren – errichtet als Antwort auf die Reste rebellischen Widerstands – verschränkt Jancsó Macht- und Raumfragen auf nie gesehene Weise.
11.05.2020, 19 h
RIAFN (Hannes Lang, D 2019) – 30 Min (Berlin Premiere)
Hannes Langs RIAFN (Berlin Premiere) ist der Versuch, mit realen Tönen im Resonanzraum Alpen ein Musical zu machen.
QUARRY (Amie Siegel, USA 2015) – 34 Min
Amie Siegels QUARRY interessiert sich für die „Verschiebung” zwischen einem Steinbruch und den New Yorker Luxusapartments, die in Stein gekleidet werden. Der leere Berg „enthält” einen Reichtum, der sich im Stein materialisieren will. Zu welchem Preis?
ARCHIPELAGO (Joanna Hogg, GB 2010) – 1 h 54 Min
In Joanna Hoggs ARCHIPELAGO parallelisiert die stürmische Landschaft und der Versuch, sie zu malen den Zustand der Figuren: jeder Mensch eine Insel.