Unser Heft 50 ist gerade frisch aus der Druckerei eingetroffen. Darin auch das Interview mit Sohrab Shahid Saless von 1977 "Stilles Leben in der Fremde", wiederabgedruckt im dreibändigen Werk "Die langen Ferien des Sohrab Shahid Saless. Annäherungen an ein Leben und Werk" von Behrang Samsami. Am 28. Juni 2024 wäre Saless achtzig geworden. Ein Gastbeitrag zum Anlass.
Noch bis Freitag läuft das schöne Unknown Pleasures Festival. Deshalb noch schnell drei Empfehlungen:
Heute, Donnerstag, den 15.1.
um 19.30 Uhr
THE OVERNIGHTERS von Jesse Moss
ein Dokumentarfilm, wenn man ihn denn so nennen will, über einen Pfarrer, der zu viel Gutes tut.
(Ich musste an Robert Duvalls THE APOSTLE denken.)
um 21.15 Uhr
ELLIE LUMME von Ignatiy Vishnevetsky
Ein 40-minütiger Film in einem Programm mit drei kürzeren Filmen. Nicht freundlich. Nicht nett. Nicht begütigend. Ein Horrorfilm ohne das wohlige Vergnügen, weil außerhalb des Genres. Ein Film über eine Zeit, in der Menschen denken, es ginge beim Kennenlernen um eine berechenbare Form von Machtspiel: Unsere. Who is in control?
Freitag, den 16.1.
um 19.30 Uhr
MEMPHIS von Tim Sutton
Willis Earl Beal spielt hier die Hauptrolle und weil sie nicht vorgeführt wird, auch seine Musik. Bob Dylan sagt in der schönen Doku NO DIRECTION HOME von Scorsese einmal: Glück interessiert mich nicht. So hätte dieser Film auch heißen können. Oder eben wie bei Todd Haynes I’M NOT THERE. Kein Spielfilm, kein Dokumentarfilm, kein Essayfilm. Angenehm.
Macht Lust, Musik zu hören und zu machen.
Mabon „Teenie“ Hodges, der letztes Jahr gestorben ist, spielt mit und spielt gleichzeitig nicht mit in einer kleinen Szene, die wunderbar überraschend ist, weil nichts verabredet ist. Dafür sind die Leute, die beteiligt sind, alle zu sehr bei sich. Und darum geht es.
Alle Filme laufen im Babylon Mitte in Berlin.
Franz