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Seit dem Jahr 2001 soll die Flotte der im Einsatz befindlichen US-Dronen, also ferngesteuerten Flugkörpern, von 54 auf 4000 gewachsen sein. Der Machinima-Kurzfilm DRONE (Buch und Regie: Harrison Heller) befasst sich mit den Gewissensbissen eines Dronen-Piloten, der jeden Morgen „in den Krieg” ins Büro fährt: „Haskell is a top-scoring gamer recruited into the U.S. Air Force as a predator drone pilot. But after a mission goes terribly wrong, the system he trusted begins to unravel before his eyes.

Basierend auf dem Engine des Ego-Shooters Half Life 2 ist DRONE vollgepackt mit Referenzen der Post-9/11 Videospiel- und Filmgeschichte. So gibt es zum Beispiel wirklich ein von der US Army für Werbe-Zwecke entwickeltes Video-Spiel namens Americas Army, welches allerdings momentan noch ohne Dronen auskommt.

Der Film selbst ist ein seltsames Machwerk – pathetisch und kalt zugleich. Erzählerisch herrscht der erhobene Zeigefinger einer anatomisch korrekten, aber dennoch entstellten Computerhand. Eine Geste, in der synthetischen Welt des Films so dermaßen deplatziert, dass man die Nahtstellen des emotionalen Kitts zwischen Texturen und Sequenzen förmlich sehen kann. Der moralisierende Kitsch gegen Ende nimmt sich sogar bis zur Selbstaufhebung ernst. Es wird vom Guten und Echten gepredigt, als würde Harrison Heller von seiner eigenen Verstrickung in die Sphären des Virtuellen nichts wissen.

Das Medium ist hier die eigentliche Botschaft, und der Film will sich dies nicht eingestehen: Explizit konservativ, implizit subversiv. This film has issues.


(Siehe auch *)

(Eingestellt von Georg Boch)