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Ende Oktober wird in der Akademie der Künste unter der Überschrift „Zum Stand der Bilder” eine Ausstellung über die „Medienpioniere” Zbigniew Rybczynski und Gábor Bódy eröffnet, zwei Künstler, die „eine herausragende Bedeutung für die Bild-Avantgarde der letzten Jahrzehnte” gespielt haben. 

Das Werk des Ungarn Gábor Bódy (1946-1985), der mit Berlin auf vielfältige Weise verbunden ist – unter anderem hat er zwei Jahre an der DFFB unterrichtet – ist mir persönlich (noch) nicht vertraut; Rybczynski aber kann ich sehr empfehlen.

Wir haben in Heft 15 ein Interview mit dem polnischen Meister des poetischen Experiments veröffentlicht, das Peter Kremski (ursprünglich für sein Buch „Überraschende Begegnungen der kurzen Art”) geführt hat. Zwei Zitate daraus:

„Auch Filmemachen setzt eine Recherche voraus, und ich sehe künstlerische Aktivitäten durchaus in der Nähe wissenschaftlicher Forschung. (…) Entdeckungen sind nur durch Experimente möglich. Dazu müssen wir etwas planen, dessen Ergebnis wir nicht kennen.”

„Ich glaube nicht, dass es das Wesen der Kunst ist, eine Geschichte zu erzählen, sondern Zeit einzufangen. Das Fernsehen überträgt Ereignisse in realer Zeit und Hundert Millionen Menschen können jeden Tag mehrere Stunden zusehen, ohne sich zu langweilen. Niemals in der Geschichte der Kunst hat es eine Kunstform gegeben, die so erfolgreich war. (…) Kein Filmemacher hat je etwas produziert, das die Menschen so fasziniert hat wie die Übertragung realer Ereignisse. Als jemand, der in den Medien arbeitet, kann man das nicht ignorieren. Aber die größten Geheimnisse bleiben dem Zuschauer verborgen, denn er sieht nicht, was in den Köpfen der Personen vor sich geht.”

Dank Youtube kann man hier eine Ahnung bekommen von Rybczynskis sehr vielfältigen Arbeiten.

„Zum Stand der Bilder – Die Medienpioniere Zbigniew Rybczynski und Gábor Bódy”. Vom 28.10.2011 bis 1.1.2012 in der Akademie der Künste (Hanseatenweg 10), in Zusammenarbeit mit dem Polnischen Kulturinstitut.

Am Samstag, den 29.10.2011 wird Rybczynski persönlich anwesend sein und am Abend (20.30 h) im Gespräch mit Siegfried Zielinski und Piotr Krajewski Auskunft über seine Arbeit geben.

(Eingestellt von Christoph)