Unser Heft 50 ist gerade frisch aus der Druckerei eingetroffen. Darin auch das Interview mit Sohrab Shahid Saless von 1977 "Stilles Leben in der Fremde", wiederabgedruckt im dreibändigen Werk "Die langen Ferien des Sohrab Shahid Saless. Annäherungen an ein Leben und Werk" von Behrang Samsami. Am 28. Juni 2024 wäre Saless achtzig geworden. Ein Gastbeitrag zum Anlass.
Ein schönes Beispiel für einen Berlin-Film: STADTPLAN von Reynold Reynolds.
Mein aktuelles Projekt, gegenwärtig in der Finanzierungsphase, soll in und mit Berlin spielen; es wäre mein erster Spielfilm in der Stadt. Die Frage, wie man diese Straßen filmen kann oder muss, beschäftigt mich jeden Tag. Es macht auch deshalb so viel Spaß, darüber nachzudenken, weil ich das Gefühl habe, die Stadt sei gewissermassen unterbelichtet. Natürlich gibt es zahllose Filme, die hier spielen, in jüngerer Zeit auch deshalb, weil Berlin Mittelpunkt des deutschen Films geworden ist (so wie das – für Westdeutschland – lange München war), aber trotzdem fallen mir nur wenige aktuelle Filme ein, die Berlin auch meinen.
Die Filme des Neuen Deutschen Films der 70er haben München übrigens auch nur selten wirklich erzählt, Fassbinder etwa schien an den Spezifika seiner Stadt nicht interessiert (hier ein schöner Text von HG Pflaum zum Thema), Wenders hat es früh in die Ferne – oder nach Berlin – gezogen, Herzog war ohnehin auf der Suche nach „neuen” Bildern, für Kluge waren andere Städte wichtiger… und für die „Münchner Schule” war die Stadt „Amerika”.
Aber zurück zu Berlin: Angenommen, sie wollten einem Freund die Stadt nahe bringen, welche Filme würden sie ihm schicken?
(Eingestellt von Christoph)
Dieser Beitrag hat 14 Kommentare
Kommentare sind geschlossen.
Danke, den Film kenne ich. C
Schau Dir umbedingt Dr.M von Chabrol an. http://en.wikipedia.org/wiki/Docteur_M
Ja, den würde ich unbedingt empfehlen: Ich könnte mir – das ist jetzt aber erstmal rein aus dem Bauch heraus gedacht – gut vorstellen, dass es reizvoll ist, wenn du in Deinem Berlinfilm Dein (in, auf die Schnelle, Ermangelung eines besseren Begriffs) ja eher "kontrolliertes Kino" auf das "entfesselte Kino" Zulawskis treffen lässt.
Danke für die Vorschläge — POSSESSION muss ich mir endlich mal ansehen. Christoph
Nachtrag, in der Auflistung vergessen:
Nicht böse sein (Reinke)
Possession (Zulawski)
Jörg Buttgereits vier Spielfilme (Nekromantik 1+2, Todesking, Schramm)
Im Angesicht des Verbrechens (Graf)
Playgirl – Berlin ist eine Sünde wert (Tremper)
Die endlose Nacht (Tremper)
Im Schatten (Arslan)
Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (Edel)
Herr Lehmann (Haußmann)
Danke für den Tip. Am Ende des Trailers kann man ein unscharfes Berlin sehen wie ich mir es vorgestellt habe. Oft kommt es mir vor, das man die Stadt versucht auszublenden, unscharf zu machen ( so schön, schrecklich und aufregend sie auch sein mag )
Viel Glück für die Finanzierung. Paul Thomas Anderson hat mal gesagt:"Es ist keine Schande, ein Meisterwerk zu machen" ( sowas in der Art )
@Jentsch:
http://www.youtube.com/watch?v=WvN-T9ZDbKw&feature=player_embedded#!
Minute 2:08
Der ganze Film ist (absichtlich) unscharf.
Ich würde ja gerne einen Film sehen, der viel mit Unschärfe arbeitet
Als Ergänzung zu oben:
Unternehmen Paradies (2002)
Der schöne Tag (2001)
"Netto" von Robert Thalheim.
Vorschläge:
MENSCHEN AM SONNTAG (1930)
M – EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER (1931)
GERMANIA ANNO ZERO (1948)
BERLIN, ECKE SCHÖNHAUSER (1957)
ONE, TWO, THREE (1961)
JAHRGANG '45 (1965)
PLAYGIRL (1966)
REDUPERS (1978)
SOLO SUNNY (1980)
BERLIN CHAMISSOPLATZ (1980)
POSESSION (1981)
CHRISTIANE F. – WIR KINDER VOM BAHNHOF ZOO (1981)
DER HIMMEL ÜBER BERLIN (1987)
LOLA RENNT (1998)
DIE UNBERÜHRBARE (2000)
MEIN LANGSAMES LEBEN (2001)
JEANS (2001)
MEIN STERN (2001)
GESPENSTER (2005)
IM SCHATTEN (2010)
Alles Westberlin…
"Berlin Chamissoplatz", "Der schöne Tag" & "Possession"