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Manchmal öffnet sich auf der schmalen Stiege des Alltags eine Tür und man tritt in einen Kathedralraum der Seele, am Hall der Schritte ahnt man ungeheure Möglichkeiten, aber noch bevor man ins Hauptschiff vorgedrungen ist, stößt man sich am Treppenabsatz und schmerzhaft faltet sich die ganze Sehnsuchtsarchitektur in jener Westentasche zusammen, in der unser Herz Platz haben muss. 
So in etwa war mein Eindruck gestern beim Hören der so sanft klingenden wie stechend genauen Ophüls’schen Hörspielfassung von Schnitzlers BERTA GARLAN (D 1956). Mit Freunden hatte ich eine Art Hörkino veranstaltet, inspiriert auch von Dominik Grafs leidenschaftlicher Empfehlung. Die Erfahrung, sich für 2 1/2 Stunden den Stimmen von Gert Westphal (Erzähler), Käthe Gold (Berta Garlan), Bernhard Wicki (Herr Rupius) und Kurt Meisel (Erwin Lindbach) zu überlassen, hat sich tief eingegraben. Ich kann sie unbedingt empfehlen.
Madonna mit österreichischem Timbre: Käthe Gold.
(Eingestellt von Christoph)