Unser Heft 50 ist gerade frisch aus der Druckerei eingetroffen. Darin auch das Interview mit Sohrab Shahid Saless von 1977 "Stilles Leben in der Fremde", wiederabgedruckt im dreibändigen Werk "Die langen Ferien des Sohrab Shahid Saless. Annäherungen an ein Leben und Werk" von Behrang Samsami. Am 28. Juni 2024 wäre Saless achtzig geworden. Ein Gastbeitrag zum Anlass.
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Ein Bild aus IDEA, Regie: Jean-Christophe Averty (ZDF, 1968).
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Diesen Donnerstag eröffnet in der Deutschen Kinemathek eine neue Ausstellung, die sich mit dem „experimentellen Fernsehen” der 1960er und 70er Jahre in Deutschland beschäftigt. Die Pressemitteilung ist knapp, aber viel versprechend:
„Komponisten, Theaterregisseure und andere Künstler haben in den 1960er und 70er Jahren das Fernsehen als Ort des Experimentierens entdeckt. Unter Auslotung aller technischen und künstlerischen Möglichkeiten des Mediums entwickelten sie neue Gestaltungsformen und provozierten damit die Sehgewohnheiten der Zuschauer. Selbst große Theatermacher wie Peter Zadek (ROTMORD, DER POTT) nutzten das längst zum Massenmedium gewordene Fernsehen, um neue Erzählformen zu finden. Dank Bluebox-Verfahren, Stanztechniken und Negativbildern entstand eine ungewöhnliche, expressive Bildsprache, die wesentlich von der Pop Art beeinflusst war. Damit verbunden sind besonders die Regisseure Bob Rooyens (DUSTY SPRINGFIELD SHOW) und Jean-Christophe Averty (IDEA). Der Komponist Mauricio Kagel entwickelte im Medium Fernsehen visuelle Kompositionen und fantasievolle Collagetechniken (ANTITHESE, MATCH). Auf ein anderes Experiment ließ sich Gerry Schum ein: Mit den „Fernsehausstellungen“ LAND ART und IDENTIFICATIONS schuf er eine neue Präsentationsplattform neben dem Museum, wo er Kunstwerke ohne Kommentar auf dem Fernsehbildschirm ausstellte. Samuel Beckett setzte sich mit den ästhetischen und dramaturgischen Möglichkeiten des Fernsehens auseinander: Er entwickelte eine „poetische Bildsprache“, mit der er sich immer weiter von dem wortreichen Medium entfernte.”
Vom 19. Mai bis 24. Juli 2011
Dienstag bis Sonntag: 10–18 Uhr
Donnerstag: 10–20 Uhr
Montags geschlossen
Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen
Potsdamer Straße 2
10785 Berlin
www.deutsche-kinemathek.de
(Eingestellt von Christoph)