Unser Heft 50 ist gerade frisch aus der Druckerei eingetroffen. Darin auch das Interview mit Sohrab Shahid Saless von 1977 "Stilles Leben in der Fremde", wiederabgedruckt im dreibändigen Werk "Die langen Ferien des Sohrab Shahid Saless. Annäherungen an ein Leben und Werk" von Behrang Samsami. Am 28. Juni 2024 wäre Saless achtzig geworden. Ein Gastbeitrag zum Anlass.
Veranstaltungshinweis:
Dienstag, 11.12. 20 h, Roter Salon (Volksbühne Berlin).
Philosophie der Überstürzung mit Marcus Steinweg.
Zu Gast: Jeanne Faust „Drei Filme”
Diese philosophische Reihe etabliert die öffentliche (und eher plötzliche als
allmähliche) „Verfertigung der Gedanken beim Reden”.
Die Künstlerin Jeanne Faust wird im Roten Salon drei kurze Filme zeigen, die sie
mit dem Schauspieler Lou Castel gedreht hat, dessen Rolle in „Warnung vor einer
heiligen Nutte” von R.W. Fassbinder ihnen als Anlass ihrer Zusammenarbeit
gedient hat. Gemeinsam ist den Filmen „Interview”, „the mansion” und
„Reconstructing Damon Albarn in Kinshasa” die Untersuchung hierarchischer
Strukturen in Sprache und Bild.
Ekkehard Knörer hat in einem sehr schönen Text zu Jeannes Filmen geschrieben:
„Jeanne Faust, so scheint es, inszeniert das Leben, als wäre es inszeniertes Leben. (…) Der Betrachter erfährt nichts (von Belang). Er wird allerdings zur Erfahrung dieser Nicht-Erfahrung genötigt und erlebt sein Dürsten nach dem Herausspringen eines Sinns, der, als solcher, ausbleibt. Dieses Erlebnis aber ist keines der Frustration, denn die Funken springen von beiden Seiten (der der Fiktion und der der Dokumentation), um sogleich wieder ausgelöscht zu werden. Entzogen bleibt eine klare Ordnung der Bilder, der Register. Darin, diesen Entzug als Sog spürbar zu machen, liegt Jeanne Fausts erstaunliche Kunst.”
(Eingestellt von Ulrich Köhler)