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David Mamet ist ein Meister der Falltür-Dramaturgie. Wie in seinem faszinierenden Debüt HOUSE OF GAMES (USA, 1987) geht es eigentlich in allen seinen Filmen um die Täuschung als eine leere Operation, die von der nächsten Täuschung umgedreht, aber nicht entkräftet wird. Man kommt nie näher an die Wahrheit, alles was sich ändert ist die Interpretation der lückenhaften Wahrnehmung. Das Tolle ist, dass man als Zuschauer von Kurzschluss zu Kurzschluss ins Rotieren gerät und schliesslich alles für möglich hält. Dass Mamet auch in seinen politischen Ansichten Pirouetten dreht (Ekkehard Knörer schreibt hier über die Hintergründe), wundert insofern nicht, als dass auch seine Ratgeber in Sachen filmischer Dramaturgie (in Deutschland im Alexanderverlag erschienen) oft lächerlich dogmatische Texte sind; in scharfem Ton formuliert Mamet Regeln, die mal treffend, mal schön absurd, mal blöde sind, sich aber immer auf eine „Logik” berufen, die sein Geheimnis bleibt. Er selbst erklärt das so: „I’ve always been more comfortable sinking while clutching a good theory than swimming with an ugly fact.” 

Erzählung als rotierende Verschwörung: David Mamets HOUSE OF GAMES.

(Eingestellt von Christoph)