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Revolverkino #12

Benannt nach einem Ausspruch des in diesem Jahr verstorbenen Regisseurs Jean-Luc Godard und inspiriert von der Ausstellung YOYI! Care, Repair, Heal setzt sich diese Ausgabe des Revolverkinos an drei aufeinanderfolgenden Abenden mit den Themen Fürsorge, Reparatur und Heilung auseinander.

Kuriert von Leo Geisler, Sebastian Ladwig, Johanna Schorn (Revolver)

Recherche-Support: Hannes Brühwiler

MITTWOCH, 16.11.2022

18.30 h

Niña Mamá (Andrea Testa, Argentinien, 2019), Spanische Originalfassung mit englischen Untertiteln, 

In der Intimität der Behandlungsräume eines öffentlichen Krankenhauses in Argentinien lauschen wir den Stimmen von schwangeren Mädchen im Teenageralter, die eine Entscheidung über das neue Leben treffen müssen, das in ihnen heranwächst. Mit ruhigen, statischen Aufnahmen in Grautönen nähert sich dieser preisgekrönte Dokumentarfilm vorurteilsfrei und behutsam dem menschlichen Kern einer von sozialer Ungerechtigkeit gebeutelten Gesellschaft.

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19.50 h

Leave Her to Heaven (John M. Stahl, USA, 1945), Englische Originalfassung

Ein erfolgreicher Schriftsteller verliebt sich in den Urtypus der Femme Fatale, doch ihre obsessive Liebe für ihn droht sie beide in den Abgrund zu reißen. John Stahls mit antiker Mythologie aufgeladener Film über eine Frau, die an ihrer eigenen Leidenschaft zugrunde geht, variiert die traditionelle Misogynie des Genres. In spektakulärem Technicolor gedreht ist er der erste Film Noir in Farbe.

DONNERSTAG, 17.11.2022

18.30 h

Ordinary People (Robert Redford, USA, 1980), Englische Originalfassung

Der Unfalltod des ältesten Sohnes stellt eine gutbürgerliche Familie vor eine Zerreißprobe. Als der übrig gebliebene Sohn nach einem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik nach Hause kommt, versucht seine Mutter ihre Bitterkeit hinter einer Fassade heiterer Betriebsamkeit zu verstecken. Familien können ihre verborgenen Probleme bekanntlich lange verstecken – Robert Redfords Regiedebüt beginnt genau an dem Punkt, an dem dies unmöglich wird.

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20.30 h

Hable con ella (Pedro Almodóvar, Spanien, 2002), Spanische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Dario und Benigno sitzen zunächst als Fremde in einer Aufführung von Pina Bauschs Café Müller nebeneinander. Monate später begegnen sie sich in einer Privatklinik wieder und stellen fest, dass sie beide Frauen pflegen, die hier nach tragischen Unfällen im Wachkoma liegen. Eine unerwartete Freundschaft erwächst zwischen den Männern, als der seltsam kindliche Benigno dem trauernden Dario einen Rat gibt: Sprich mit ihr.

FREITAG, 18.11.2022

18.30 h

Chuva é Cantoria na Aldeia dos Mortos (The Dead and the Others) (Renée Nader Messora and João Salaviza, Brasilien/Portugal, 2018), Portugiesische Originalfassung mit englischen Untertiteln

Der 15-jährige Ihjãc, ein Indigener Krahô aus dem Norden Brasiliens, verweigert sich dem Ruf seiner Kultur, Schamane zu werden, und flieht in die nächste Stadt, wo er mit urbanen Lebensrealitäten im heutigen Brasilien konfrontiert wird. Auf beeindruckende Weise nimmt Ihjãc die Zuschauer*innen mit auf seine Reise und erlaubt Einblicke in seine Welt – aber auch einen Blick auf die westliche Kultur durch seine Augen. Der Film wurde 2018 mit dem Jurypreis Un Certain Regard auf den Filmfestspielen von Cannes ausgezeichnet. 

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20.30 h

Mononoke-hime (Prinzessin Mononoke) (Hayao Miyazaki, Japan, 1997), Japanische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Auf der Suche nach Heilung von einem schrecklichen Fluch findet sich ein junger Prinz plötzlich in einem Krieg zwischen alten Waldgöttern und der immer weiter voranschreitenden Industrie wieder. Dabei trifft er auf das unter Wölfen lebende Mädchen San, die sich mit aller Macht der Abholzung des Waldes entgegenstemmt. Das Epos des berühmten japanischen Studio Ghibli erzählt von einer brutalen Welt, in der man vergeblich nach moralischer Eindeutigkeit sucht.

Revolverkino im Gropiusbau, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin.

Der Eintritt ist wie immer frei.

Siehe auch:

https://www.berlinerfestspiele.de/de/gropiusbau/programm/2022/veranstaltungen/revolverkino/start.html


REVOLVERKINO CHRONIK

An drei Abenden in Folge quer durch die Filmgeschichte, Formate und Genres: Die Filmzeitschrift Revolver zeigt im Gropius Bau, was Kino sein kann. Im September 2018 startete das erste Programm, oft in spielerischer Verbindung mit den Ausstellungen im Haus.

#1

25.-27.09.2018

THE END (Hochhäusler & Brühwiler, Revolver)

One-Eyed Jacks (Marlon Brando, USA 1961)

Titicut Follies (Frederick Wiseman, USA 1967)

Totem (Jessica Krummacher, D 2011)

Inter-View (Jessica Hausner, Österreich 1999)

Audition (Takeshi Miike, Japan 1999)

#2

28.-30.11.2018

GAY PANIC! (Michael Kienzl, critic.de)

Sleepaway Camp (Robert Hiltzik, USA 1984)

Night Warning (William Asher, USA 1982)

Boys Beware (Sid Davis, USA 1961)

The Hitcher (Robert Harmon, USA 1986)

A Nightmare on Elm Street Part 2: Freddy’s Revenge (Jack Sholder, USA 1985)

Cruising (William Friedkin, USA 1980)

#3

24.-26.10.2018

GRUPPENFILME (Ekkehard Knörer, Cargo)

Loin du Viêt-nam (Joris Ivens, William Klein, Claude Lelouch, Agnès Varda, Jean-Luc Godard, Chris Marker, Alain Resnais, Frankreich 1967)

56 Up (Michael Apted, GB 2012)

Material Beton (Katja Lell, Babek Behrouz, Eva Könnemann, Nick Koppenhagen, Marco Kunz, Laura Nitsch, D 2013)

Ensemble (Eva Könnemann, D 2010)

#4

27.-29.03.2019

STERNSPITZE. SOWJETISCHE EXTREME. (Saskia Walker, Revolver)

Tage der Finsternis (Dni satmenija, Alexander Sokurow, UdSSR 1988)

Herbstmarathon (Ossenni Marathon, Georgij Danelija, UdSSR 1979)

Lange Abschiede (Dolgije prowody, Kira Muratowa, UdSSR 1971

#5

22.-24.05.2019

ALLTAGSFLUCHT – PARANOIA – OBSESSION (Gary Vanisian, Frankfurter Filmkollektiv)

Der Firmling (Karl Valentin, D 1934)

Mauvaise Graine (Billy Wilder, Frankreich 1934)

Coda (Fulvio Baglivi, Italien 2016)

L’orizzonte (Raffaele Andreassi, Italien 1969)

Flashback (Raffaele Andreassi, Italien 1969)

Kunstkammer (Carlos Escolano, Spanien 2013)

Arrebato (Iván Zulueta, Spanien 1979)

#6

26.-28.06.2019

TRANS/NATIONAL (Nicolas Wackerbarth, Revolver)

The Future Perfect (Nele Wohlatz, Argentinien 2016)

The present Perfect (Shengze Zhu, China 2019)

Shedding Details (Gerhard Friedl und Laura Horelli, D/USA 2009)

The Human Surge (Eduardo Williams, Argentinien 2017)

November (Hito Steyerl, D 2004)

Hashoter (Policemen, Nadav Lapid, Israel 2012)

#7

20.-22.11.2019

DAS PARADIES VERTREIBT UNS. (Hochhäusler & Brühwiler, Revolver)

The Boston Strangler (Richard Fleischer, USA 1968)

Adam und Evelyn (Andreas Goldstein, D 2018)

Casino (Martin Scorsese, USA 1995)

Eden (Mia Hansen-Løve, F 2015)

Christine (Alan Clarke, GB 1987)

#8

10.-11.09.2020

WAS IST LANDSCHAFT? (Hochhäusler & Brühwiler, Revolver)

TX-Reverse (Virgil Widrich & Martin Reinhart, Österreich 2019) 

Peak (Hannes Lang, D 2011)

Szegénylegények  (Miklós Jancsó, Ungarn )

Riafn (Hannes Lang, D 2019)

Quarry (Amie Siegel, USA 2015)

Archipelago (Joanna Hogg, GB 2010) 

#9 [musste Pandemie-bedingt ausfallen]

GESEHEN VON. MÄNNER IN FILMEN VON FRAUEN. (Hochhäusler & Brühwiler, Revolver) 

American Psycho (Mary Harron, USA 2000)

Portrait of Jason (Shirley Clarke, USA 1967)

The Ascent (Larisa Shepitko, UdSSR 1977)

Old Joy (Kelly Reichardt, USA 2006)

Leave no trace (Debra Granik, USA 2018) 

Liebe und Anarchie (Lina Wertmüller, Italien 1973)

#10

15.-17.12.2022

SILBERBLICK (Hochhäusler & Brühwiler, Revolver) 

Wild River (Elia Kazan, USA 1960, 110 Min.)

Die Abenteuer eines Zahnarztes (Похождения зубного врача, Elem Klimov, UdSSR 1965, 82 Min.)

Coming Home (Hal Ashby, USA 1978, 127 Min.)

Flügel (Крылья, Larisa Shepitko, UdSSR 1966, 85 Min.)

Norma Rae (Martin Ritt, USA 1979, 114 Min.)

Kleine Vera (Маленькая Вера, Wassili Pitschul, UdSSR 1988, 128 Min.) 

#11

6.-8.07.2022

DIE LEBENDEN REPARIEREN (Hochhäusler & Brühwiler, Revolver) 

Seconds (John Frankenheimer, USA 1966)

Réparer les vivants (Katell Quillévéré, Frankreich 2016)

Columbus (Kogonada, USA 2017)

O Movimento das coisas (Die Bewegung der Dinge, Manuel Serra, Portugal 1985)

Stranger at my door (William Witney, USA 1956)

Persona (Ingmar Bergman, Schweden 1966)