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Der portugiesische Regisseur Miguel Gomes (*1972) zu seinem 2000 entstandenem Kurzfilm INVENTÁRIO DE NATAL:

„Der 25. Dezember, in den 80ern. Die Familie kommt im Haus der Großeltern zusammen. Als ich zwölf war, habe ich davon geträumt, die statischen Bilder der Weihnachtskrippe in Bewegung zu setzen. Mit diesem Film habe ich etwas ähnliches versucht – mit den Erinnerungen an meine Cousins und Verwandten, mit dem Haus und seinen Ritualen als Spielmaterial. Es ist ein angetäuschter Dokumentarfilm, eine Pseudo-Animation, eine halb-erfundene Geschichte über Kinder, die in den Krieg ziehen, Musik machen und die Kontrolle übernehmen.”

In Revolver, Heft 23, beschreibt Miguel Gomes die überraschende Entstehungsgeschichte seines bislang letzten Spielfilms, UNSER GELIEBTER MONAT AUGUST, der dieses Moment „unzuverlässiger” Vermischung weiter ausbaut. Auf der Seite der Berliner Produktionsfirma KOMPLIZENFILM findet sich die folgende Inhaltsangabe seines neuesten Projektes, TABU, das ebenfalls in der Weihnachtszeit spielt:

„AURORA, eine temperamentvolle alte Frau, ihre Capverdische Hausbesorgerin SANTA und PILAR eine sozial engagierte Nachbarin leben im gleichen Wohnhaus in Lissabon. Mit ihnen verbringen wir die trostlosen Tage zwischen Weihnachten und Neujahr. Als das Neue Jahr beginnt, erlebt Aurora nur die ersten Stunden. Sie wird im Morgengrauen ins Krankenhaus gebracht und bevor sie stirbt hat sie nur noch Zeit den Namen eines Mannes zu sagen, den sie niemals erwähnt hat: GIANLUCA VENTURA. Pilar und Santa begeben sich auf die Suche nach diesem Mann und erfahren eine Geschichte aus ihrer Vergangenheit – die Geschichte einer Liebe und eines Mordes, geschehen in einem Afrika der Abenteuerfilme.”

Vor allem die Formulierung „Afrika der Abenteuerfilme” lässt auf eine Fortsetzung der Krippen-Action hoffen. Wir sind gespannt…

(Eingestellt von Christoph)