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Ich glaube, es war Kurt Vonnegut, der einmal gesagt hat, dass in Kriegszeiten die Musik zu Höchstform aufläuft. Das scheint auch fürs Kino zu gelten. Schon der zweite Knaller zu Jahresbeginn im hierzulande fast allen zugänglichen Kinoprogramm: „The Big Short“. Nach „Talladega Nights: The Ballad Of Ricky Bobby“ auch der zweite Film von Adam McKay, der mich sprachlos macht nach dem Motto: Ich habe keine Ahnung, wie man sowas macht. Da hätte ich wohl 20 Jahre früher aufstehen müssen. Unglaublich, was dieser fantastische Erzähler und Autorenfilmer da zusammenbraut. Wie frei in der Form, wie lebendig, und wie die Schauspieler in diesem aggressiven Vakuum der Verabredung agieren, als ginge es um ihr Leben. Dabei geht es um versprochene zukünftige Zahlen, um zukünftige Macht. Schauspieler, die Spieler spielen, dem kann man sich nur schwer entziehen, erst recht nicht, wenn es so mitreißend erzählt ist, dass alle Grenzen zwischen kriegerischer Gier und Spielfreude verschwimmen. Es ist kein Zufall, dass es am Ende der Spielverderber ist, der alles auf eine Karte setzt: Im Spiel und als Schauspieler: Steve Carell.  Großartig.
Und all das erzählt McKay mitten im schlimmsten moralischen Dilemma unserer Zeit. Mit Privatmenschen. Wer wissen will, wie man Kapitalismus unbefangen befangen erzählt, kann es sich jetzt im Kino ansehen.

Hi-Ho
Franz