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Frage:
„Im Jahr 1962 forderten junge Filmschaffende im Rahmen der Westdeutschen Kurzfilmtage die Erneuerung des deutschen Films. Ist das Oberhausener Manifest noch so aktuell? Warum widmet Ihr ihm 50 Jahre später einen Kurzfilm*?”

Markus Mischkowski und Kai Maria Steinkühler („Kölner Gruppe”):
„Ja, natürlich ist das Oberhausener Manifest noch aktuell, denn das deutsche Kino muss dringend erneuert werden – wenn auch nicht als Oberhausener: Es muss weg von der eigenen Zensur im Kopf, von der Ticket- und Paketfilmdienstleistungsmentalität, von der Wir-müssen-einer-TV-Redaktion-und-zwei Fördergremien-und-einem-Verleih-und-einer-Zielgruppe-und-einem-Standort-gefallen-damit-wir-Markt-sind-Haltung. Denn es gibt keinen wirklichen Markt in Deutschland, es gibt an die 300 Millionen Euro deutsche Filmförderung und -subvention jährlich. Mut und Gelassenheit wären also kein Problem. Nur, dieses System wird nicht – wie damals – von „Papas“ hochgehalten, die mitunter noch Nazis waren und angreifbar und die es symbolisch zu töten galt. Heute sind alle Filmschaffenden aller Generationen in dem System gefangen und hängen am Tropf des Staates und der Sender und profitieren mehr oder weniger davon – oder leiden und schweigen. Wer soll da ein Manifest schreiben?”


(…)
Mehr dazu hier.
*)
50 Jahre Oberhausener Missverständnis” von Markus Mischkowski und Kai Maria  Steinkühler, Deutschland 2012, 2 min. Zu sehen in der „Eject XV – Lange Nacht des abwegigen Films” am 16.11.2012 um 23 h in der Volksbühne.

(Eingestellt von Christoph)