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Hinweis auf Aktivitäten der Mitglieder:
Stefan Butzmühlen

Ab morgen, den 17.1.2013 läuft SLEEPLESS KNIGHTS im fsk Berlin, im Filmhaus Nürnberg und im Werkstattkino München, sowie ab dem 24.1. in der Filmpalette Köln.

Kurzinhalt:
Wie jeden Sommer ist Carlos zu seiner Familie in die Extremadura zurückgekehrt.
Diesmal wird er länger bleiben, denn in Madrid gibt es keine Arbeit
mehr. Außerdem ist sein Vater gebrechlich und braucht Hilfe bei den Schafen.
An diesem Ort, wo die Alten noch jährlich die mittelalterliche Vertreibung der
Fremden aus ihrem Dorf feiern, lernt Carlos den jungen Polizisten Juan kennen
und beide verlieben sich ineinander. Eine Beziehung zwischen Landflucht
und Jugendarbeitslosigkeit, verkrusteten Ritualen und nationaler Krise in einer
Landschaft, die nicht mehr von dieser Welt zu sein scheint.

„Im Januar 2011 haben wir uns entschieden nach Zarza Capilla
zu ziehen, um einen Film zu drehen. Wir hatten dort ein Haus von Cristinas
Großmutter und da wir zu diesem Zeitpunkt noch keinerlei Vorstellung hatten,
wie wir den Film finanzieren sollten, war dies zumindest ein Anfang.
Besonders reizte uns die Freiheit. Mit einer einfachen
Grundidee nach Spanien aufzubrechen, in einem kleinen Dorf zu leben und vor Ort
abwechselnd Darsteller und Drehorte zu suchen, an unserem Drehbuch zu schreiben
und das Haus für das im Herbst anreisende Team herzurichten. Was uns von Anfang an interessierte, war das
Aufeinandertreffen von unterschiedlichen Lebensrealitäten. Was bedeutet es zurück
in sein Dorf zu kehren? Wie lebt es sich, wenn man die eigenen Differenzen
ausklammert, weil man sich nicht erklären will? Und so machten wir uns auf die
Suche nach Momenten, die dies für uns auszudrücken schienen. Wir haben sowohl
beim schreiben als auch beim drehen stets versucht zu vermeiden, Szenen mit
einer konkreten Funktion herzustellen.  Wir haben in erster Linie versucht zu sehen.” (Cristina Diz und Stefan Butzmühlen)

Alles ist wahr
von Angela Schanelec

Sleepless Knights beginnt mit einer Einstellung bei
Nacht, in der Dunkelheit erkennt man ein Pferd und davor den nackten
Körper eines Mannes. Das Bild ist von merkwürdiger Reinheit und
Einfachheit. Ich dachte, dass jetzt alles möglich ist, aber nichts
passieren wird, was sich nicht aus sich heraus ergibt.
Butzmühlen und Diz inszenieren ihre Darsteller wie Menschen,
die schon längst existieren, nur wussten wir nichts von ihnen. Der Raum
und die Zeit, die sie ihnen geben, ist bemessen von einem freien und
völlig unvoreingenommenen Blick. Was für die Figuren gilt, gilt auch für
die Landschaften und Orte, alles findet seinen Ausdruck und damit seine
Bestimmung. Dadurch hat man das Gefühl: Alles ist wahr.
Erlöst vom Bedürfnis nach Erklärungen sieht und hört man zu.
Es sind die ungeheuerlichsten Dinge, die man erfährt. Mit
Selbstverständlichkeit folgt man dem Geschehen, nicht, weil sich die
Ungeheuerlichkeit im Fiktiven verwischt, sondern weil sie eben nicht
mehr zu leugnen ist. Man sieht zu und glaubt daran, dass sich Liebe
wirklich ereignet, wie in der Begegnung zwischen Carlos und Juan, dass
alte Männer sich über Hemd und Hose Rüstungen ziehen, in denen sie eins
werden mit der Welt, und dass, wer verloren geht, gesucht und irgendwie
auch gefunden werden wird. (SISSY 16)

Der Film feierte auf der letztjährigen Berlinale seine Premiere im Forum und lief unter anderem in Buenos Aires auf dem BAFICI, IFF San Sebastian und IFF Göteborg.
(Eingestellt von Stefan)

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